Wasser-Notvorrat: Ein Leitfaden für die richtige Bevorratung in Krisenzeiten

Einleitung

Heute möchten wir einmal auf das Thema Vorratskeller und Notvorräte für die Familie eingehen. Das wichtigste Lebensmittel ist Wasser. Ohne sauberes Trinkwasser werden Menschen krank, und fehlt das Wasser ganz, dann haben wir nur wenige Tage zu leben. Doch wie kann man im Extremfall die Wasserversorgung sicherstellen? Wir erklären es in diesem Artikel.

Stellen Sie sich vor, der Wasserhahn bleibt plötzlich trocken – sei es durch Naturkatastrophen, technische Ausfälle oder andere Krisensituationen. Plötzlich wird uns bewusst, wie sehr wir auf eine sichere Wasserversorgung angewiesen sind. Ein Wasser-Notvorrat kann in solchen Situationen lebensrettend sein. Doch wie viel Wasser sollten Sie bevorraten, wie lagern und aufbereiten, damit Sie im Ernstfall gut vorbereitet sind? Dieser Artikel bietet Ihnen eine umfassende Anleitung zur Wasserbevorratung, die sowohl technische als auch praktische Aspekte abdeckt.

Bedarfsermittlung: Wie viel Wasser wird benötigt?

Die Menge des benötigten Wassers ist der erste entscheidende Faktor bei der Planung eines Wasser-Notvorrats. Laut Empfehlungen sollten pro Person und Tag mindestens 2-3 Liter Trinkwasser bevorratet werden. Diese Menge deckt den Grundbedarf an Trinkwasser ab, um Dehydration zu verhindern und den Körper am Laufen zu halten. Für einen Vorrat, der 14 Tage ausreicht, bedeutet dies, dass pro Person etwa 42 Liter Wasser gelagert werden sollten.

Berücksichtigen Sie jedoch, dass unterschiedliche Menschen unterschiedliche Bedürfnisse haben. Kinder, Kranke oder ältere Menschen benötigen möglicherweise mehr Wasser, insbesondere bei erhöhtem Flüssigkeitsverlust durch Krankheiten oder hohe Temperaturen. Auch die Planung von Wasser für Haustiere oder zusätzlichen Hygienezwecken sollte nicht vernachlässigt werden.

Methoden der Wasseraufbereitung

Selbst wenn Sie Wasser vorrätig haben, ist es wichtig zu wissen, wie man es aufbereiten kann, um sicherzustellen, dass es auch trinkbar bleibt. Hier sind einige gängige Methoden:

Chlor

Chlor ist eine kostengünstige und effektive Methode zur Wasseraufbereitung, die in vielen Notfallsituationen eingesetzt wird. Es tötet die meisten Mikroorganismen ab und macht das Wasser sicher zum Trinken. Der Nachteil ist, dass Chlor den Geschmack des Wassers stark verändern kann, was für viele unangenehm ist. Zudem sollte die Dosierung genau beachtet werden, um eine Überchlorung zu vermeiden.

Silbertabletten

Silbertabletten eignen sich zur langfristigen Konservierung von Wasser, sie sind jedoch nicht 100%ig sicher gegen alle Mikroorganismen. Diese Methode bietet sich an, wenn das Wasser über einen längeren Zeitraum ohne erneute Behandlung sicher gelagert werden soll. Dennoch bleibt ein gewisses Restrisiko, insbesondere bei der Abtötung von Viren.

UV-Licht

UV-Licht ist eine chemiefreie und sehr effektive Methode, um Mikroorganismen im Wasser abzutöten. Diese Methode setzt jedoch klares Wasser voraus, da Schwebstoffe die UV-Strahlung blockieren können. Zudem benötigt diese Methode Strom, was in einer Krisensituation nicht immer garantiert ist.

Abkochen

Das Abkochen von Wasser ist eine der sichersten Methoden, um Mikroorganismen abzutöten, einschließlich Bakterien, Viren und Protozoen. Allerdings ist diese Methode zeitaufwendig und erfordert Energie, die möglicherweise knapp ist. Dennoch sollte Abkochen immer dann in Betracht gezogen werden, wenn keine andere zuverlässige Methode zur Verfügung steht.

Filtermethoden

Filter wie mikroporöse Keramikfilter und Aktivkohlefilter bieten eine weitere Möglichkeit zur Wasseraufbereitung. Keramikfilter entfernen Bakterien und Protozoen effektiv, aber keine Viren. Aktivkohlefilter verbessern die Wasserqualität, indem sie Chemikalien und Schadstoffe herausfiltern, jedoch ebenfalls keine Mikroorganismen. Diese Filtermethoden sollten idealerweise in Kombination mit anderen Aufbereitungsverfahren genutzt werden.

Optimale Lagerung von Trinkwasser

Die richtige Lagerung des Wassers ist entscheidend, um die Qualität und Sicherheit des Wassers über einen längeren Zeitraum zu gewährleisten. Hier sind einige Tipps zur optimalen Wasserlagerung:

Wahl der richtigen Kanister

Für die Lagerung von Trinkwasser sollten lebensmittelechte Kunststoffkanister (HDPE) verwendet werden, die BPA-frei sind. Diese Kanister sind robust, langlebig und verhindern, dass Schadstoffe ins Wasser gelangen. Die Größe der Kanister sollte zwischen 10 und 20 Litern liegen, da sie so noch gut zu handhaben sind. Kleinere Kanister sind ideal, um mobil zu bleiben.

Richtige Lagerbedingungen

Das Wasser sollte an einem kühlen, dunklen und trockenen Ort gelagert werden. Kanister aus lichtundurchlässigem Material verhindern das Wachstum von Algen, das durch Lichteinwirkung entstehen kann. Zudem sollten die Kanister auf Paletten gelagert werden, um sie vor Bodenkontakt und potenziellen Verunreinigungen zu schützen.

Regelmäßige Kontrolle und Austausch der Vorräte

Ein Wasser-Notvorrat muss regelmäßig kontrolliert und ausgetauscht werden, um sicherzustellen, dass das Wasser frisch und trinkbar bleibt. Es wird empfohlen, das Wasser alle 6 bis 12 Monate auszutauschen. Dabei sollten Sie die Kanister auf Schäden, Verunreinigungen und Lecks überprüfen. Eine einfache Checkliste hilft dabei, nichts zu übersehen und die Qualität des Wassers sicherzustellen.

Zusätzliche Wasserquellen und Notfallstrategien

Neben dem gelagerten Wasser sollten Sie auch alternative Wasserquellen in Betracht ziehen, um auf unvorhergesehene Situationen vorbereitet zu sein.

Mineralwasser in Glasflaschen

Mineralwasser in Glasflaschen ist eine gute Ergänzung zum Notvorrat. Es hat eine längere Haltbarkeit als Wasser in Plastikflaschen und ist frei von möglichen Chemikalien, die aus Kunststoffbehältern austreten könnten.

Nutzung und Aufbereitung von Regenwasser

Regenwasser kann eine wertvolle zusätzliche Wasserquelle sein, insbesondere in Gebieten mit ausreichend Niederschlag. Um Regenwasser trinkbar zu machen, muss es jedoch entsprechend aufbereitet werden, zum Beispiel durch Filtration und Abkochen.

Mobile Wasserfilter und Aufbereitungsgeräte

Mobile Wasserfilter und Aufbereitungsgeräte sind praktisch für den Einsatz unterwegs oder in Notfallsituationen, in denen kein Zugang zu sauberem Wasser besteht. Sie sollten jedoch sicherstellen, dass diese Geräte regelmäßig gewartet werden und in einwandfreiem Zustand sind, um ihre Wirksamkeit zu gewährleisten.

Fazit und Handlungsempfehlungen

Ein gut durchdachter Wasser-Notvorrat ist essenziell für die Krisenvorsorge. Durch die richtige Planung, Lagerung und Aufbereitung von Trinkwasser können Sie sicherstellen, dass Sie und Ihre Familie auch in schwierigen Zeiten gut versorgt sind. Denken Sie daran, Ihren Vorrat regelmäßig zu überprüfen und auszutauschen und ergänzen Sie ihn durch alternative Wasserquellen und Notfallstrategien.

Zusätzliche Ressourcen und weiterführende Informationen

Falls Sie tiefer in das Thema eintauchen möchten, finden Sie in der Fachliteratur oder bei vertrauenswürdigen Online-Ressourcen zahlreiche weiterführende Informationen. Informieren Sie sich auch über den Kauf von Wasseraufbereitungsmitteln und -behältern, um stets bestens vorbereitet zu sein.

Schlussgedanke

Ein Wasser-Notvorrat ist mehr als nur eine Sicherheitsmaßnahme – er ist ein Zeichen von Verantwortung gegenüber sich selbst und den Menschen, die einem wichtig sind. Bereiten Sie sich heute vor, um in der Zukunft gut geschützt zu sein.